Köthen- Er kann einfach nicht genug bekommen: Erst standen am Vormittag zwei Einheiten im Trainingslager des Sächsischen Skiverbandes im Sportpark Rabenberg in Breitenbrunn an.Kaum aus Sachsen zurück, absolvierte Alexander Finze am Nachmittag auf der Anlage im Seebad Edderitz noch eine weitere 90-minütige Einheit im Laufen und Schießen. „Von nichts kommt nichts“, so die Ansage des 13-jährigen Wintersportlers vom Skiclub Köthen. Denn Finze verfolgt nur ein Ziel – den Olympiasieg.Der in Großpaschleben lebende Nachwuchssportler ist dabei auf einem guten Weg. Erst kürzlich wurde er vom Mitteldeutschen Rundfunk zum Sport-Ass von morgen gewählt.
Der Weg zu einer Europa- oder Weltmeisterschaft oder gar zu den Olympischen Spielen ist mühsam
„Gold für Deutschland“, diesen Satz zu hören, das Gefühl, der oder die Beste der Welt zu sein, ein berauschendes Szenario, das ein ganzes Leben andauert. Der Weg zu einer Europa- oder Weltmeisterschaft oder gar zu den Olympischen Spielen ist mühsam. In der Sportwelt Spitze zu sein – ein Traum, der für Julia Lier, Wieland Schmidt, Waldemar Cierpinski oder Mark Zabel in Erfüllung ging. Sie sind Olympiasieger aus Sachsen-Anhalt. Auch sie haben klein angefangen, unzählige Trainingsstunden und Trainingskilometer absolviert, um dort anzukommen, wo jeder Sportler gern ankommen möchte.Der MDR suchte nun Mädchen und Jungen im Alter von elf bis 17 Jahren aus, welche von einer Fachjury bewertet und zudem nach einer Onlineumfrage in ein Ranking gebracht wurden. Am Ende stand dann neben der halleschen Wasserspringerin Lena Schneider das Köthener Biathlon-Talent Alexander Finze ganz oben auf der Liste. Beide sind somit Premierensieger geworden.
In seiner kurzen Karriere konnte der 13-jährige schon viele erfolgreiche Wettkämpfe bestreiten
„Das ist schon eine große Ehre und bedeutet mir sehr viel“, freute sich Finze über die Auszeichnung. Das Talent des 13-Jährigen fand jedoch nicht erst seit der am 13. Dezember in Magdeburg erhaltenen Auszeichnung landesweit Anerkennung. In seiner noch kurzen Karriere konnte der junge Wintersportler schon viele erfolgreiche Wettkämpfe bestreiten. „über dreiviertel der Regale in meinem Zimmer sind mit Medaillen und Pokalen schon gefüllt“ , berichtet Finze. „Das sollten über 150 Medaillen sein. Dazu noch eine ganze Reihe an Pokalen.“ Zu den größten Erfolgen Finzes zählt zweifelsohne der vierte Platz in der Gesamtwertung des Deutschen Schülercups im vergangenen Winter. Bei den Rennen im Sommer auf Skirollern gelang ihm sogar als Dritter der Sprung aufs Podest. Somit hat sich Finze als „Flachlandtiroler“ einen Namen bei den im Wintersport führenden Ländern Thüringen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg gemacht.
Vater Torsten und Mutter Kerstin Finze sind ebenfalls gute Wintersportler
Er tritt damit in die Fußstapfen seines fast 30-jährigen Bruders und Vorbilds Christoph Finze. Der war selbst auf dem Sprung zum Profisportler, ehe ihn im Jahr 2007 eine Entzündung des Herzmuskels zwang, seine Pläne umzustellen. Er wurde Trainer und arbeitet seitdem mit dem Biathlon-Nachwuchs im Skiclub Köthen sowie zuletzt im sächsischen Landesleistungszentrum als Stützpunkttrainer.Vater Torsten und Mutter Kerstin Finze sind ebenfalls gute Wintersportler. Opa und Oma ebenso. Da lag es nahe, dass der Jüngste im Bunde ebenfalls auf Ski unterwegs sein musste. „Ich bin mit Ski an den Füßen geboren“, sagt Alexander Finze. „Da alle in der Familie dem Wintersport nachgingen, blieb mir nichts anderes übrig.“ Nach Aussagen von Mutter Kerstin stand ihr Sprössling mit knapp 18 Monaten schon das erste Mal auf Langlauf-Brettern. Da kann das Ziel ja nur der Olympiasieg sein. Der Weg dorthin verläuft nicht immer geradlinig. Rückschläge gilt es zu verkraften, Schmerzen zu überwinden. Immer wieder ist eiserner Willen gefragt. In vielen Trainings- und Wettkampfeinheiten gilt es, sich die nötigen Grundlagen zu erarbeiten. Für den ehrgeizigen Alexander Finze sollte das kein Problem sein. (mz) Quelle: MZ