Unsere Vereinsgeschichte

1927 bis Kriegsende 1945

Nachdem am Ende des 19. Jahrhunderts das Skilaufen in Mitteleuropa sich immer mehr verbreitet hatte, war auch in Deutschland das Interesse daran groß. Vorwiegend Skandinavier waren es, die als Studenten, Kaufleute u.a. , den Skilauf und das dazugehörige Sportgerät ( Ski und Stöcke ) mitbrachten. Um die Jahrhundertwende herum gründeten sich in Deutschland eine Reihe von Skiverbänden der Länder und Regionen. Dieser Entwicklung folgend entstand im Jahre 1896 der Harzer Skiverband. Es dauerte noch etwa 30 Jahre bis sich dann in Köthen ein Verein gründete, der Skisport bzw. Skitourismus betreiben wollte.
Im Jahre 1927 kam man auch im Flachland Köthen auf eine famose Idee. Am 6. Februar 1927 haben sich die späteren Gründungsmitglieder des Ski  Club  Cöthen im Zug nach Schierke kennengelernt. Auf der Heimfahrt haben sich die Skifreunde entschieden, einen Skiclub zu gründen. Dieser bekam den Namen SKI  CLUB  CÖTHEN (SCC) . Am 10. Februar1927 wurde dann diese Skigemeinschaft offiziell gegründet. Die ersten Mitglieder waren Handwerker, Gewerbetreibende, Studenten, u.a.
Eine Reihe von ihnen wählte den Skisport als zweite Sportart, denn als Hauptsportart betrieben sie meist das Turnen. Seit dem Jahre 1928 war der Tischlermeister Willy Denner Laufwart des Ski  Club  Köthen und für Sport im Verein verantwortlich. Der erste Vorsitzende in dieser Zeit war der Apotheker Fritz Gottschalk. Bereits Ende der 20  er Jahre hatte man 45 Mitglieder. Der Beitragssatz von 0,50 Reichsmark zur Gründung steigerte sich bis auf etwa 8,00 Reichsmark.
Der Verein unternahm schon damals Fahrten ins Erzgebirge, ins Vogtland und in den Harz. An manchen Wochenenden ging es ebenfalls zum Skilaufen in die Alpen. In Köthen veranstalteten sie Trockenskikurse, Alpinkurse, Slalomläufe und Skiclubabende.
Schon am 10. März 1929 organisierte der Skiclub einen eigenen Abschlusslauf in St. Andreasberg. Die ca. 150 benötigten Rennfähnchen wurden für diesen Wettkampf von den Mitgliedern selbst geklebt. 1933 hatte der Verein nur noch 24 Mitglieder, deshalb veranstaltet man Lichtbildervorträge, um neue Mitglieder zu werben.
Anfang der 30  er Jahre besaß der Skiverein auch eine eigene Paddelabteilung. Die benötigten Boote dazu lagen im Bootshaus in Aken.
1935 beteiligte man sich zum ersten Mal am Brockenlauf mit Ski. Unsere Skiväter wussten nicht nur zu laufen, sondern auch zünftig zu feiern. Am 5.Mai 1937 veranstaltet man anlässlich des 10  jährigen Jubiläums in einer Gaststätte in Geuz einen Hüttenabend. Dort erhielten Willy Denner und Fritz Gottschalk die Ehrenmitgliedschaft!
Die Entwicklung des Skisports in den Jahren nach 1937 verlief negativ. Die Gesetze der damaligen Regierung nahmen auch den Köthner Skisportlern ihre Sportgeräte. Alle Ski mussten zur Ausrüstung der damaligen Wehrmacht abgegeben werden. Nach Aussagen alter Sportfreunde, war es in den folgenden Jahren eine Seltenheit, Menschen mit Ski zu sehen. Dadurch kam die skisportliche Betätigung fast völlig zum Erliegen.

1945 bis in die 60iger

Als Folge der Kriegseinwirkungen kamen Menschen aller Altersgruppen nach Köthen. Bei vielen von ihnen war die Bindung zum Wintersport auf ihren alten Wohnsitz zurückzuführen (z.B. Riesengebirge, Isergebirge, Sudetenland usw.)
Im August 1948 fand eine erste Beratung mit einer Reihe von Skisportanhängern statt, die bereits vor 1945 im ehemaligen Ski  Club  Cöthen des Deutschen Skiverbandes (DSV) organisiert waren. Hier trafen sich unter Leitung des Köthner Sportfunktionärs Walter Schlinke, Vertreter der Skizunft. Sie gingen nach einer kurzen Beratung auseinander mit dem Ziel, sich in 14 Tagen erneut zu treffen. Jeder von ihnen erhielt den Auftrag, mindestens einen weiteren Sportfreund mitzubringen. Die 2. Beratung war dann ein riesiger Erfolg. Sie kann als entscheidende Zusammenkunft für die Gründung der Sektion Wintersport angesehen werden. Unter Leitung des Sportausschusses fand noch im selben Jahr die Gründungsversammlung statt. Diese Sektion Wintersport bestand ca. ein Jahr als selbständige Sektion. Sie schloss sich dann im September 1949 der BSG Reichsbahn, der späteren BSG Lokomotive Köthen an.
Am Anfang betätigte man sich hauptsächlich auf volkssportlichem Gebiet, wie touristischer Skilauf, Wandern, Alpine und Anfänge im Langlauf oder Rodeln. Es war in den Folgejahren keine Seltenheit, dass 40  60 begeisterte Skisportler gemeinsam auf Tour gingen. Die Reiseziele waren vorwiegend der Harz, mit Drei  Annen  Hohne, Elend, Schierke und das Brockengebiet, sowie der Thüringer Wald mit Gehlberg, Oberhof und Schmiedefeld. Ab und an ging es auch zu Skilehrgängen ins Erzgebirge, die von den Skilehrern Willy Denner oder Erich Schraml durchgeführt wurden.
In der Zeit 1950  1955 wurde die erste wettkampfsportliche Entwicklung, neben dem Tourenlaufen in den Teildisziplinen Langlauf, Alpine und Rennschlittensport vorangetrieben. Einen Hauptteil daran haben die Vereinsmitglieder Willy Denner, Fritz Woigk und Edi König.
Schon 1950 fand die erste Kreismeisterschaft im Langlauf und alpinen Bereich in Hasselfelde / Harz statt. ( Mittlerweile gab es im Kreis Köthen 3 Skisektionen) Die BSG Lok Köthen beteiligte sich an Wettkämpfen in den Jugend  und Erwachsenenklassen sehr erfolgreich. So qualifizierte man sich zur Teilnahme an der Bezirksmeisterschaft. Einige Skiläufer erhielten sogar eine Startgenehmigung zur DDR  Meisterschaft.

  • Willy Kirbel und Kurt Zielankowski waren Mitglied der DDR  Auswahlmannschaft im alpinen Bereich
  • Gretel Grune bestimmte in den Jahren 1950 - 1956 das Niveau des alpinen Rennsports im Damenbereich der DDR. Sie war mehrfache DDR  Meisterin und vertrat 1954 die DDR in Are / Schweden bei der Weltmeisterschaft. Im gleichen Jahr wurde sie am Semmering / Österreich Studentenweltmeister
  • Im Rennschlittensport wurden die Gebrüder Simon 2 x DDR  Meister im Rodeln im Doppelsitzer

Im Langlauf nahm man ebenfalls an Kreis -, Bezirks – und DDR – Meisterschaften teil.
Die Langläufer hatten verschiedene Formen des Trainings entwickelt. Dazu gehörten u.a. Felskletterei, stramme Rucksackwanderungen, Skilaufen auf Kiefernnadeln (Training im Kiefernwald in Börnicke im Harz) oder Nadellauftraining mit Ski auf der sektionseigenen Trainingsspur in Köthen am Güterbahnhof, sowie Stockläufe und Stufentraining.
Durch diese umfangreiche und ideenreiche Trainingsarbeit entwickelten sich eine Reihe guter Langläufer, die lange das Niveau im Bezirk Halle mitbestimmten. Christa Fiebag, Hans Schubert, Winfried Holzlehner, Lothar Finze und Horst Michel gehörten in den 50 er und 60 er Jahren zur Auswahlmannschaft der SV Lokomotive der DDR. Horst Michel und Hans Schubert waren bei den internationalen Eisenbahnermeisterschaften in Polen und Finnland im Langlauf am Start.
Kontakte zu Vereinen in der damaligen BRD waren in diesen Jahren gering. Dennoch nahmen auch einige Langläufer der BSG Lok Köthen Sektion Wintersport im Rahmen von Wettkämpfen 1955 und 1961 in Altenau und Braunlage teil. Zu diesen Auserwählten gehörten Edi König, Erika Baier und Lothar Finze, sowie die damalige Köthener Damenmannschaft mit Lilo Häntschel, Christa Marx und Christa Fiebag.

60iger bis zur Wende 1990

In den 60 - er Jahren nahm man auch an Wettkämpfen der Sportart Militärischer Mehrkampf (eine Art Biathlon) im Rahmen der Gesellschaft für Sport und Technik – GST - teil. Das wurde möglich durch die Unterstützung der BBS Förderkran Köthen, die für die Langläufer die Waffen zur Verfügung stellte. Die BBS Reichsbahn stellte den Schießstand und gleichfalls Waffen zur Verfügung. Damit hatten die Skilangläufer gute Bedingungen zum Biathlontraining.
Die Begeisterung war besonders groß bei den älteren Sportfreunden. Hans Schubert, Winfried Holzlehner und Lothar Finze wurden bereits nach dem ersten Trainingsjahr Bezirksmeister und im gleichen Jahr DDR - Vizemeister. Die Köthener Langlaufdamen machten zu dieser Zeit auch ihre ersten Versuche im Biathlon. Damit entwickelte sich bei der BSG Lokomotive Köthen eine neue Sportart, die in den Folgejahren Leistungsstärke zeigte und im Kinder – und Jugendbereich angenommen wurde.
Aufgrund des guten Leistungsstandes und dem Bemühen diesen zu halten, wurde es in den 50 - er und 60 - er Jahren immer nötiger sich nach einer Unterkunft in einem schneesicheren Gebiet umzusehen, um dort trainieren zu können. Bereits Anfang der 60 –er Jahre suchte man erneut eine Skihütte im Harz, nachdem die erste bereitgestellte Unterkunft der Deutschen Reichsbahn, der Bahnhof Eckerloch der Harzbahn unter der Schneelast zusammengebrochen war und aufgrund der Grenznähe nicht wieder aufgebaut werden durfte. Als man im Juni 1961 eine geeignete Hütte in Schierke gefunden hatte, kam der 13. August 1961 und der Traum von einer eigenen Skihütte war wieder vorbei.
Im Thüringer Wald fand man dann die alte Gehlberger Sägemühle und ließ sich 1965 in Gehlberg nieder.
Auch heute noch ist diese Skihütte die Unterkunft der Köthener Skisportler. Hier lernen Kinder und Jugendliche das Skilaufen, Skifahren und das Skirollerfahren, um für große Wettkämpfe und Meisterschaften gerüstet zu sein. Ohne diese Unterkunft wäre eine gute Vereinsarbeit mit Kindern und Jugendlichen kaum möglich.
Mit dieser Skihütte, die sowohl für den Wettkampfsport als auch für touristische Belange im Sommer und Winter genutzt wird, hat sich ein Traum der Vereinsgründer von 1927 erfüllt.

In den folgenden Jahren hatte die BSG LOK Köthen Sektion SKI eine gute Mitgliederentwicklung. Besonders stark war die Zahl der Kinder und Jugendlichen. Als Flachlandsektion kam es zu einer beachtlichen Leistungsentwicklung im Langlauf.
Lothar Finze intensivierte das Training. Unter seiner Leitung wurde das Skirollertraining verstärkt. So wurde z.B. auf der Straße zum Hubertus oder auch auf der desolaten K – Wagenbahn auf dem Scherbelberg gerollert. Selbst in seinem Garten und Hof führte er mit ausgewählten Kindern und Jugendlichen ein zusätzliches Athletiktraining durch. Da wurden Mauersteine gestemmt oder auch an der Teppichstange Klimmzüge gefordert.

Auch in den 70 – er und 80 – er Jahren nahmen zahlreiche Kinder und Jugendliche an den Kreisspartakiaden im Winter, aber auch im Sommer teil. Auch bei Bezirksmeisterschaften waren Langläufer der BSG LOK Köthen Sektion Wintersport gefürchtete Leute. Mancher Lok Langläufer nahm den Harzern den Sieg oder eine gute Platzierung. Dazu gehörten z.B. Stefan Kretzschmar, Matthias Schultz, Elke Pfeiffer, Detlef Knoop und Kerstin Finze. Alle 2 Jahre stellte unsere Sektion eine starke Truppe zu den Bezirks – Kinder – und Jugendspartakiaden. Hier konnten die Teilnehmer stets mit Siegen und guten Platzierungen aufwarten.
Durch die Forcierung des Trainings insgesamt kristallisierten sich einige gute Langläufer besonders heraus. So wechselte der Langläufer Detlef Carell als Jugendlicher in das Lager der Ruderer zu SC Chemie Halle und wurde Juniorenweltmeister. Oder Bernd Arnhold der im Erwachsenenalter vom Langlauf zur Leichtathletik wechselte. Für den SC Chemie Halle wurde er ebenfalls DDR – Meister im Marathon. Nur 14 Sekunden trennten ihn von einer Olympiateilnahme 1976 in Montreal. Ein besonderes Ereignis für unsere Sektion war eine Bezirksmeisterschaft im Staffellauf in Annarode. Hierbei liefen für Köthen so „prominente Leichtathleten“ wie Waldemar Cierpinski, Manfred Kuschmann und unser Bernd Arnhold.
Durch langjährig gute Ergebnisse konnten sich einige Sportler zur Teilnahme an der DDR – Bestenermittlung im Skilanglauf qualifizieren.
Fast jährlich erfüllten 3 – 4 Läufer die geforderten Bedingungen zum Start. So errang bei dieser DDR – Meisterschaft der BSG - Sportler Kerstin Finze 1985 Platz 2 und 1986 Platz 3. Elke Pfeiffer konnte sich ebenfalls im Vorderfeld plazieren.
Die Sektion Ski der BSG Lok Köthen war in der DDR nicht nur durch gute Leistungen bekannt. Hier wurde auch 6 x die Siegerehrung der DDR – Serienmeisterschaft im Langlauf am Ende der Saison durchgeführt. (letztmalig im Mai 1989)
Die Umstellung vom alt bewährtem Holzski über einen Schichtenski mit Kunststoffkante zum Hohlkörperski aus Kunststoff brachte in dieser Zeit einige Probleme mit sich. Das Skiwachsen musste neu gelernt werden, da der Ski neue und ganz andere Laufeigenschaften zeigte. Ein „verwachster“ Ski war keine Seltenheit. Als diese Hürde genommen war, wurde erst skeptisch, aber dann mit wachsender Begeisterung die Skating - Technik gelaufen. Wieder mussten unsere Wachsexperten Neues dazulernen.
Ebenfalls kam es in den 70 er Jahren zur Veränderung der Sektionsleitung. Willy Denner zog sich als bewährter langjähriger Sektionsleiter altershalber von seiner Funktion zurück. Junge neue Leute mussten ran. Werner Theuerkauf, der als Kind zum Verein kam und das Ski – ABC erlernte, übernahm die Führung.
Hoch blieb das Interesse am Biathlonsport im Verein. Ständig fanden sich Jungen und Mädchen, die im Rahmen der GST den militärischen Winterzweikampf ausübten. Für uns gab es nur diese Möglichkeit Biathlon zu betreiben, da wir sonst nicht an Gewehre herankamen.
So war es kein Wunder das die erfolgreichen Langläufer unseres Vereins auch an diesen DDR – Meisterschaften erfolgreich teilnahmen. Hierbei wurde Kerstin Finze in den 80- er Jahren 7x DDR – Meister. Ebenfalls DDR – Meister wurde auch die Mannschaft der weiblichen Jugend mit den Läufern Gabi Weiser, Grit Hanschmann, Jeannette Basse und Kerstin Finze. Und immer war Lothar Finze und seine Frau Christa Finze sowie Lothar Stittrich u.a. Übungsleiter nicht müde geworden, gemeinsam ihre Schützlinge zu sehr guten Leistungen zu führen.
In dieser Zeit nahmen auch 4 Läufer der Sektion an der DDR – Kinder – und Jugendspartakiade teil. (Kerstin Finze, Veit Schermaul, Aron Schermaul und Christian Marx) Aron Schermaul erreichte sogar eine Delegierung zur Kinder – und Jugendsportschule nach Oberhof. Schon nach kurzer Trainingszeit in dieser Einrichtung belegte er bei der Langlauf DDR – Meisterschaft einen hervorragenden 4.Platz.
In Anerkennung der Leistungen im Biathlonbereich konnten 1989 Gabi Weiser und Kerstin Finze zum ASK Oberhof delegiert werden. Sie halfen mit den Damenbiathlon in Deutschland aufzubauen, der in den folgenden Jahren sehr erfolgreich wurde.

Anfang der 90iger in der Nachwendezeit

In der Wendezeit und unmittelbar danach wurde versucht, die Sportarbeit in den gewohnten Bahnen fortzuführen. Doch sehr schnell mussten auch wir feststellen, dass alles anders geworden war und nicht mehr so ging wir bisher.
Der Trägerbetrieb der BSG Lok Köthen, die Deutsche Reichsbahn, zog sich mehr und mehr aus dem Sport zurück. Fördermaßnahmen wurden eingestellt bzw. auf ein Minimum reduziert.
Zwangsläufig mussten alle Mitglieder und auch die Eltern umdenken und die skisportliche Betätigung neu überdenken. Der in vielen Vereinen eingetretene Mitgliederschwund hielt sich in Grenzen, somit war der Fortbestand zunächst gesichert.
Am Anfang der 90 – er Jahre kam die Umbenennung der BSG Lok Köthen in ESV 50 Köthen e.V. – man besann sich auf die Gründung der BSG Lokomotive im Jahr 1950.
Die Sektion Ski, die aus der Sektion Wintersport hervorgegangen war, nannte sich fortan Sektion Ski / Biathlon.
Mit dem Wiederentstehen der neuen Bundesländer mussten die Strukturen des Skiverbandes und die Wettkampfsysteme geändert bzw. angeglichen werden. Aus dem Bezirksfachausschuss Halle – Magdeburg des DSLV (Deutscher Skiläufer Verband) entstand der Skiverband Sachsen – Anhalt. Aus den Bezirksmeisterschaften wurden wieder Landesmeisterschaften. Hinzu kamen neue Wettkampfformen, wie Harzmeisterschaft, Bundesskispiele, Norddeutsche Meisterschaften usw.
In den zurückliegenden Jahren seit der Wende können wir feststellen, dass wir uns neu gefestigt haben und durchaus sportlich bestehen können. Sören Jacob, Angela Breme, Sven Jacob, Kerstin Finze, Michaela Hinze, Sebastian Kessler und Robert Herzog haben den Beweis angetreten. Besonders Angela Breme war es, die bei Bundesskispielen im Biathlon und Langlauf mit einem 6. Bzw. 9. Platz unseren Verein auch in den alten Bundesländern bekannt gemacht hat. Im Biathlonbereich ist unser Verein der einzige, der Winterbiathlon betreibt und somit das Land Sachsen – Anhalt vertritt. Beim Schülercup im Biathlon belegte Robert Herzog einen 6. Platz.

Im Vorstand und bei einer Reihe von Mitgliedern entstand die Überlegung, warum können wir nicht den alten Ski – Club – Cöthen wieder aus der Taufe heben? Am 28.8.1995 wurde der Skiclub 1927 Köthen wieder neu gegründet! Vereinsvorsitzender seit dieser Zeit war Klaus Kretzschmar.
Auf sportlichem Gebiet führen weiterhin 2 Skilehrer und 2 Übungsleiter der Oberstufe den Sportbetrieb durch. Robert Herzog, Sebastian Kessler gehörten genauso zur Landesauswahl, wie heute Stefanie und Franziska Hildebrand, Sandra Wichmann, Peter Hoffmann, Michael Weber und Christoph Finze. Eine Vielzahl von Landesmeistertiteln, Siegen und gute Platzierungen bei hohen Meisterschaften belegen eine gute Sportarbeit im Verein. Solche erfolgreichen Mitglieder sind u.a. Andreas Hoffmann, Anja Hoffmann, Michaela Hinze, Steffen Jabin, Torsten Franke. Neben Kerstin Finze, die im Jahre 2000 dreifache Deutsche Vizemeisterin der Senioren und Deutscher Meister mit der Staffel wurde, wuchsen eine Reihe jüngerer Athleten im Verein heran.
Erstmals startete Steffen Jabin ,ein Junior, zum Europa – Cup 2001 im Sommerbiathlon in der Auswahl Deutschlands. Zur Deutschen Meisterschaft im Sommerbiathlon in Jagdhaus kam der erste Deutsche Meister als Jüngster seiner Klasse, Christoph Finze, aus Köthen. Zweite und dritte Plätze belegten Sandra Wichmann, Stefanie und Franziska Hildebrand, sowie die Schülerstaffel.
Außerdem beteiligten sich 2 Sportfreunde unseres Vereins jedes Jahr am Wasa – Lauf in Norwegen und anderen Läufen der Ski – Loppet – Serie. Hier konnten Stefan Kretzschmar und Thomas Peterseim ständig ihre Vorjahresleistungen verbessern.
Anfang 2001 wurde der Skiclub bei der Planung zur Rekultivierung des Tagebaurestlochs Edderitz mit einbezogen. So entstand in der Folge eine bis heute in Sachsen-Anhalt einzigartige Sportanlage. Am Edderitzer See konnten von nun an die Skisportler den angelegten asphaltierten Rundweg zum Skiroller Training nutzen. Und für das Biathlontraining steht ein angeschlossener Biathlonschießstand für Luftgewehr zur Verfügung. Bis heute in Sachsen-Anhalt die einzige Anlage dieser Art.
Ein besonderes Anliegen ist die Nachwuchsförderung, d.h. Kindern (ab 5 Jahre), Jugendlichen und Erwachsene die Möglichkeit zu geben, aktiv Sport zu treiben, die Schönheiten der Natur und des weißen Sports kennen zulernen. In der jüngeren Vergangenheit bis in die heutigen Zeit bildeten sich neben einem intensiven Kindersport ab dem Vorschulalter im Verein 4 Schwerpunkte heraus. Als Flachlandregion ist es unerlässlich auch Angebot neben dem Wintersport zu haben. Für den Verein bleibt ein wichtiger Erfolgsgarant der Sommerbiathlon. Außerdem halten sich zahlreiche Mitglieder durch Deutschland beliebtesten Freizeitsport dem Laufen fit und nehmen regionalen Wettbewerben teil.

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