Einer schönen Tradition folgend lud der Skiclub Köthen im 95. Jahr seines Bestehens zum gemeinsamen Erinnern ein.
Etwa 65 ehemalige und aktive Wintersportler fanden sich am 23.April zusammen. Zunächst wurden die Gäste durch den Vorsitzenden des Vereins, Christian Dressler, willkommen geheißen. Anschließend sprachen sowohl der Landrat Andy Grabner, Bürgermeister Thomas Schneider als auch Uwe Tonat ihre Glückwünsche und Anerkennung für die langjährige Arbeit im Landkreis Köthen aus.
Aktuelle Vereinsarbeit
Eine kurze Zusammenfassung informierte die Gäste über die Arbeit des Vereins in den zurückliegenden 5 Jahren. Schwerpunkte waren der Erhalt des Trainingsstützpunkts in Gehlberg, dessen Wasserversorgung mit einem neuen Brunnen auf „eigene Beine“ gestellt und somit unabhängig wurde. Zudem ist die schwierige Zeit der Pandemie gemeinsam bewältigt worden. Dafür erhielt unser Verein die Anerkennung durch den Vereinspreis vom Deutschen Skiverband verliehen, denn es ist gelungen, den Kindern und Jugendlichen trotz allen organisatorischen Einschränkungen die Möglichkeit zum Training zu geben.
Hervorgehoben wurden die sportlichen Erfolge des Nachwuchses.
Zu nennen sind die mehrfachen Deutschen Meister im Sommerbiathlon. Tobias Schröder, Malte Neumann, Ronja Twieg, Alexander Finze und Julian Thiedemann. Im Winterbiathlon entwickelte sich der Skiclub zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz. Mehrer Podestplätzen beim DSV Schülercup und mit Alexander Finze, Julian Thiedemann und Hayley Kreitschmann auch Biathleten unter den besten 10 in der Gesamtwertung.
Die Zielsetzungen für die kommenden Jahre wurden ebenfalls dargestellt. Der Fokus liegt weiterhin auf der Durchführung eines qualitativ hochwertigen Trainings für alle Altersgruppen, zu dessen Absicherung neue Übungsleiter benötigt werden. Auch die Trainingsstätte in Edderitz – Schießstand und Rollerbahn – müssen instand gehalten und erweitert werden.
Erinnerungen austauschen
Die Organisatoren hatten mit liebevollen Ideen den Saal gestaltet, um Erinnerungen wach werden zu lassen. Auf den Tischen standen diejenigen (original!) Fähnchen, die bei Wettkämpfen den Streckenverlauf markierten. So musste man sich merken: „zweimal rot, einmal blau! Oder andersherum…?“ Ausgestellt waren auch Ski und Roller aus verschiedenen Jahrzehnten, und die Ehemaligen betrachteten schmunzelnd die jeweiligen Modelle ihrer Kindheit. „Mit diesen hässlichen alten Latten musste ich bei der Maidemo mitlaufen! Mit Skiern im Mai IM FLACHLAND durch die Stadt marschieren…muss man das haben …?“ Alte Fotografien an den Wänden und in dicken Fotoalben wurden kritisch beäugt und die dazugehörigen, unvergessenen Episoden erzählt.
Ein besonderes Erlebnis berichtete Sportfreundin Stefanie. Sie lernte in unserem Verein das Skilaufen und wuchs mit den Geschichten und Legenden der Wintersportler auf. Der Begriff „Wasalauf“ prägte sich ein. Anhand von Bildern erzählte sie begeistert, wie sie sich ihren Kindheitstraum erfüllte und 2019 an dem legendären Lauf in Schweden teilnahm.
Einzigartig prägend
Immer wieder beeindruckend sind Gespräche mit aktiven und ehemaligen Trainer:innen. Sei es schon 50 oder nur 5 Jahre her: jedes Kind wird in seiner Eigenart erinnert. „Sie war kleiner als alle anderen ihrer Altersklasse, aber sie war ein zäher Hund.“ „Er war sehr talentiert, ließ sich aber mit 10 noch immer vom Vater die Schuhe ausziehen.“ „Zwischen den Geschwistern war tödliche Feindschaft – jetzt sind sie ein Ei und ein Kuchen.“
Seit Jahrzehnten vermittelt unser Verein Kindern die Freude am Sport und die Begeisterung für den Wintersport. Mit der richtigen Balance zwischen fachlich kritischer Anleitung und sportlich freundlicher Ermunterung wird der Nachwuchs von unseren Übungsleiter:innen begleitet. Danke für dieses Ehrenamt!
Auf bald!
Im Sinne der Tradition wird in 5 Jahren das nächste Treffen stattfinden. Unser Verein wird dann unglaubliche 100 Jahre alt. Bitte vormerken!