Bernd Arnhold – erster Geschäftsführer des Skiverbandes Sachsen-Anhalt – verstorben

Viele Freunde aus der Skifamilie sowie aus der Läuferszene Sachsen-Anhalts und darüber hinaus trauern um Bernd Arnhold; ein Herz für den Ausdauersport hat aufgehört zu schlagen. 
Ein kleines Läufchen, ein paar Schritte traben, waren am 18.5.2020 doch zu viel; Bernd Arnhold ist in seiner neuen Heimat in Niegoslawice verstorben.
Bernd kam als 8-jähriger zur BSG Lok Köthen, dem Vorläufer des jetzigen Skiclubs und wollte als Jugendlicher zum ASK Oberhof. Da die Langläufer aber in dieser Zeit international keine Rolle spielten wurde in Oberhof kein Sportler aufgenommen. Von den Trainern dort hat ihn jemand zum Laufen zum SC Chemie Halle geschickt. Er sollte es doch dort einmal versuchen.
In seiner Trainingsgruppe waren die späteren Weltklasseathleten Manfred Kuschmann und Waldemar Cierpinski. Er war zu dieser Zeit auch immer noch Mitglied in Köthen und hat in Staffeln ausgeholfen. Mitte der 80-er Jahre ging er nach Friedrichsbrunn. Er wurde dort „Cheftrainer“ im TZ. Dem Skiclub 1927 Köthen war er immer in besonderer Weise verbunden. Er hatte immer ein Herz für sporttreibende Kinder und stand diesen mit Rat und Tat zur Seite.
Bernd gehörte mit zu den Gründern des Skiverbandes Sachsen-Anhalt nach der Widervereinigung. Bis 1990 war er als TZ Trainer in Friedrichsbrunn beschäftigt. In der Phase des Entstehens neuer Sportstrukturen kam er über den Bezirksfachverband Halle in den späteren SVSA und wurde nach einer kurzen Tätigkeit über eine ABM – Stelle als Verantwortlicher für Finanzen ab 1991 erster Geschäftsführer des Skiverbandes Sachsen-Anhalt. Diese Aufgabe übte er mit außerordentlicher Leidenschaft und Ausdauer bis zu seinem schweren Autounfall 1996 aus.
Bernd war als Leichtathlet im SC Chemie Halle 2:14,11 h über die Marathondistanz gelaufen und hatte trotz dieser ausgezeichneten Zeit um 42 sec. die Olympiaqualifikation für Montreal (1976) knapp verpasst. Diese herausragende Ausdauereigenschaft widerspiegelt sich im Skiverband in seiner Zähigkeit, schwierig Aufgaben und Probleme im Notfall auch ohne Schlaf lösen zu können. In diese Zeit fiel das Sichhineinfinden in die neue Arbeit mit digitalen Programmen sowohl für die Verwaltung als auch in der Gestaltung und Auswertung von Wettkämpfen. Hier war Bernd ein akribischer und verlässlicher Partner. Die Initiierung des Oberharzer Grenzlanglaufes, sein Engagement für das Projekt Schierke 2000 insbesondere als verlässlicher Zuarbeiter für die Freunde des Umweltbeirates des Deutschen Skiverbandes, Erwin Lauterwasser und Dr. Wolf Drescher, seine Mitarbeit als Schatzmeister im Förderverein für Skisport und Naturschutz e.V. sind nur wenige Beispiele für seinen engagierten, umfangreichen Einsatz für den Skisport in Sachsen-Anhalt.
Sein Unfall stoppte diese umtriebige und z.T. selbstlose Arbeit radikal. Aber auch hier hat sein starker Wille dazu beigetragen, dass er sich in der REHA – Klinik in Sülzhayn erholte und irgendwann wieder kleine, langsame Läufchen machen konnte.

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